TIPPS & ANREGUNGEN FÜR EURE HOCHZEITSPLANUNG

Eure Hochzeit ist Euer großer Tag. Dieser Tag wird aufregend sein, ihr werdet Euch im Vorfeld viele Gedanken machen und Monate lang im Voraus planen und organisieren. Und auf einmal ist er da, der große Tag und dann wird er für Euch wie im Flug vergehen. Ihr werdet durch unendlich viele Momente, Eindrücke und Emotionen rauschen und kaum habt Ihr Euch versehen, liegt Ihr erschöpft aber glücklich im Bett und wundert Euch, wo die Zeit geblieben ist. Damit Ihr jeden einzelnen Augenblick auch genießen könnt, wie Ihr es verdient habt, ist es wichtig, dass Ihr diesen Tag sorgfältig plant. Insbesondere im Hinblick auf Eure Hochzeitsreportage. Denn was bleiben wird, sind die Erinnerungen, die ein professioneller Hochzeitsfotograf für Euch schaffen soll. Ihr werdet Eure Hochzeitsbilder im Laufe Eures Lebens immer wieder gerne zur Hand nehmen und Euch von diesem Werk immer und immer wieder durch diesen Tag tragen lassen. So als ob er erst gestern gewesen wäre.

Als Hochzeitsfotografin habe ich bereits mehr als 150 Brautpaare an ihrem großen Tag fotografisch begleiten dürfen. Aus meiner langjährigen Erfahrung möchte ich Euch an dieser Stelle einige Tipps und Anregungen mitgeben, die Euch vielleicht bei Eurer Planung und Organisation weiterhelfen. Einige Anregungen dürft Ihr als meine rein subjektive Meinung ansehen - eine andere Meinung ist in Ordnung und macht Eure Hochzeit keinesfalls schlechter. Es gibt auch Fotografinnen und Fotografen, die in manchen Punkten anderer Meinung sind, hinterfragt gerne und macht Euch selbst ein Bild.

 

// TIPPS ZUR FOTOGRAFENWAHL

BILDSTILE

In die Suche nach dem für Euch passenden Hochzeitsfotografen solltet Ihr ein wenig Zeit investieren. Es gibt viele gute Hochzeitsfotografen und viele unterschiedliche Stile. Auch in der Hochzeitsfotografie gibt es Trends, die meist recht kurzweilig sind. Ich persönlich habe viele Jahre gebraucht um meinen Stil zu finden. Ich habe experimentiert und ausprobiert, doch ich bin immer wieder zu einer natürlichen Bildbearbeitung zurück gekommen. Ich möchte die leuchtenden Farben an einem herrlichen Sommertag nicht künstlich verblassen lassen und die Stimmung möglichst authentisch wiedergeben. Ich möchte nichts verfälschen. Ich mag auch mal die eine oder andere Hochzeit ansehen, die aussieht, als wäre sie in den Kindertagen meiner Großeltern aufgenommen worden oder schöne Hochzeitsportraits im beliebten “Pastell-Look” mit blassen Farben. Aber: Ich sehe mich ganz schnell satt an Experimenten. Daher fragt Euch bitte ob Ihr den Stil, der Euch gerade anspricht auch in 20 Jahren noch sehen möchtet oder ob Ihr Euch eine zeitlose und authentische Hochzeitsreportage wünscht.

ERFAHRUNG

Ausnahmslos alle Fotografen werben natürlich mit ihren schönsten Bildern, einige werben sogar mit Models, Workshopbildern und Bildern aus inszenierten Shootings zur Inspiration, wie Ihr sie vielleicht von den zahlreichen Hochzeitsblogs kennt. Echte Hochzeitsbilder von inszenierten Aufnahmen zu unterscheiden, ist für Euch nahezu unmöglich. Für junge Fotografen sind solche Bilder natürlich wichtig um das eigene Portfolio aufzubauen aber je wichtiger Euch die Hochzeitsfotos sind, desto wichtiger sollte es Euch sein, dass sie auch zu 100% gelingen, wenn es darauf ankommt. Schaut Euch in den Kundengalerien oder Blogs der Fotografen um oder lasst Euch mindestens drei komplette Hochzeiten zeigen um einen Gesamteindruck zu erhalten. Wenn Euch Aufnahmen beim Tanz und der Party besonders wichtig sind oder Fotos in der Kirche, achtet auch explizit auf diese Bilder.

STANDORT

Viele meiner Kolleginnen und Kollegen arbeiten wie ich  bundesweit und auch im Ausland. Scheut Euch nicht davor, auch überregional nach einem Hochzeitsfotografen zu suchen! Die Reisekosten sind in der Regel tragbar – in aller Regel gilt jedoch: Fragen kostet noch gar nichts!

PERSÖNLICHER KONTAKT 

Ich halte den persönlichen Kontakt zu meinen Brautpaaren für essentiell. Euer Hochzeitsfotograf muss euch sympathisch sein und die Chemie muss stimmen, denn Ihr werdet an Eurem privatesten Tag von einer fremden Person begleitet, da ist es wichtig, dass Ihr Euch absolut wohl fühlt und Eurem Hochzeitsfotografen vertrauen könnt. Um einen persönlichen Kontakt herzustellen, müsst Ihr Euch im Falle einer weiten Anreise auch keine Sorgen machen. Ich persönlich habe bereits Brautpaare begleitet, die ihre Hochzeit in Deutschland aus Kanada oder den USA geplant haben. In solchen Fällen ist ein Videotelefonat über Skype eine wunderbare Möglichkeit, sich ein bisschen kennenzulernen und sich über die Hochzeit auszutauschen.

VERTRAG

Ein Vertrag zwischen Brautpaar und Hochzeitsfotograf ist nicht zwingend notwendig, aber besser für beide Seiten, da er alles Wichtige schriftlich regelt und Unklarheiten von vorneherein ausräumt. So seid Ihr und der Fotograf immer auf der sicheren Seite.

FOTOAUSRÜSTUNG

Eine Liste mit der teuren Fotoausrüstung ist kein Qualitätsmerkmal! Eine professionelle Ausrüstung sollte für jeden professionellen Fotografen selbstverständlich sein. Eine teure Kamera ist noch lange kein Garant für gute Bilder. Ein gelungenes Bild entsteht erst durch die richtige Technik und die richtige Einstellung. Die Bildbearbeitung macht die gelungene Aufnahme dann zu einem kleinen Kunstwerk.

BILDBEARBEITUNG

Eine gute Bildbearbeitung ist essentieller Bestandteil der (digitalen) Hochzeitsfotografie. Erst die Bildbearbeitung macht aus den flachen und leblosen Bildern aus der Digitalkamera leuchtende Kunstwerke mit Tiefe. Auch die Displays mit der Bildvorschau geben die Aufnahmen in der Regel mit einem erhöhten Kontrast wieder und täuschen das Auge des Betrachters.

TRANSPARENZ

Erkundigt Euch ob das Angebot des Fotografen alle Kosten abdeckt, oder ob nachträglich noch Kosten für Nutzungsrechte, Bildbearbeitung etc. hinzukommen. Sofern nicht im Angebot ersichtlich, informiert Euch über die Nutzungsrechte (an Euch übertragbar) und Urheberrechte (bleiben immer beim Fotografen) und welche Rechte der Fotograf Euch für die Hochzeitsfotos einräumt. Werft auch einen Blick auf die Nutzungsbestimmungen im Vertrag! Manche Fotografen verkaufen Hochzeitsfotos auch über Bildagenturen an Firmen weiter, die dann mit Euren Bildern werben. Wenn Ihr das nicht möchtet, solltet Ihr unbedingt darauf achten. Hochzeitsfotografen zeigen ihre Hochzeitsbilder gerne auf Webseiten oder Blogs. Das ist normal und ein professioneller Hochzeitsfotograf will seine Bilder auch nur auf seriösen Webseiten sehen. Ihr könnt nur einen guten Fotografen finden, wenn Ihr auch authentische Bilder anderer Hochzeiten ansehen könnt. Die meisten Fotografen bieten bei Einräumung der Veröffentlichungsrechte zur Eigenwerbung auch einen Preisnachlass an. Wenn nicht ersichtlich, fragt danach. Die Angabe „Fotos auf CD“ steht nicht gleich für druckfähige, verwendbare Daten! Fragt ob Ihr die Bilder in voller Auflösung und ohne Logo erhaltet oder ob Ihr für hochauflösende Daten extra zahlen müsst.

AUFTRETEN DES FOTOGRAFEN

Besondere Momente lassen sich besonders gut einfangen, wenn sie unbemerkt aufgenommen werden können. Ein guter Hochzeitsfotograf integriert sich in Eurer Gesellschaft und begleitet das Geschehen unaufdringlich und dezent ohne aufzufallen. Dazu gehört auch das eigene Auftreten und wie sich Euer Hochzeitsfotograf kleidet. Schicke Hemden oder Bluses sind deutlich unauffälliger als T-Shirts mit knalligem Werbeaufdruck und schränken die Bewegungsfreiheit in keinster Weise ein!

ABLAUFPLAN

Informiert Euren Hochzeitsfotografen darüber, für wann welche Programmpunkte geplant sind. Aus eigener Erfahrung gibt es oftmals noch bis kurz vor der Hochzeit Änderungen im finalen Ablauf, weshalb ich mir ein paar Tage vor der Hochzeit stets einen Ablaufplan mit sämtlichen relevanten Adressen (in Stichpunkten völlig ausreichend) zuschicken lasse. Es ist wichtig, dass die Fotografin oder der Fotograf Eure Pläne kennt, um entsprechend vorbereitet zu sein. Wenn Ihr Euch unsicher seid, bucht lieber eine Begleitung von der Vorbereitung bis einschließlich dem Brauttanz. Für die Geschichte als Ganzes oder später im Hochzeitsalbum sind die Fotos bei den Vorbereitungen sehr viel interessanter als das 50. Tanzbild. In der Regel mache ich nach dem Eröffnungstanz noch einige “Partybilder” und verabschiede mich dann. Wenn die Tanzfläche einmal bebt, wiederholen sich die Bilder irgendwann nur noch.

VERPFLEGUNG

Wenn Ihr eine Reportage gebucht habt, denkt daran, dass Euer Hochzeitsfotograf fast den ganzen Tag auf den Beinen ist. Eine Hochzeitsreportage zu fotografieren ist körperlich sehr anstrengend und die Ausrüstung wiegt mehrere Kilo. Deshalb sollte es selbstverständlich sein, dass Euer Fotograf auch mal etwas trinken und essen muss. Ich persönlich erwarte bei Tagesbegleitungen eine ausreichende Verpflegung und handhabe es so, dass ich dann esse und trinke, wenn es auch Eure Gäste tun. Idealer Weise räumt Ihr Eurem Fotografen einen Platz bei Euren Gästen ein, denn erfahrungsgemäß gibt es während des Essens den einen oder anderen Beitrag und wenn Euer Fotograf in einem anderen Raum verpflegt wird, kann es passieren, dass er wichtige Punkte verpasst. Noch etwas: Ein Platz an Eurem Tisch ist zwar eine große Ehre aber eher ungünstig. Ich sitze wirklich nur zum Essen/Trinken und stehe immer wieder auf um zu fotografieren. Ich möchte Euch und Eure Familie dadurch nicht stören und empfehle daher einen Platz an einem Tisch am Rand von wo aus ich das Geschehen gut im Blick habe. Ihr kommt dadurch garantiert nicht zu kurz!

 

// TIPPS ZUR PLANUNG UND ORGANISATION

GEBT VERANTWORTUNG AB

Gebt an Eurem Hochzeitstag Aufgaben und Verantwortung an Familie, Trauzeugen und/oder Freunde ab. Bindet diese Person/en möglichst früh in Eure Planung mit ein, verteilt gezielt Aufgaben und habt Vertrauen! Die meisten werden sich geehrt fühlen, wenn sie an Eurer Hochzeit etwas für Euch tun dürfen. Selbst bei der allerbesten Planung kann auch mal was schief gehen. Versucht, kleinere Unglücke entspannt zu sehen. Es ist auf den Fotos zu sehen, wenn Ihr Euch alles zu Herzen nehmt und das Fest nicht genießen könnt. Keiner Eurer Gäste wird es merken, wenn die Rosen im Brautstrauss eher rosa als apricot sind oder wenn der Nagellack eine Macke hat. Es ist Euer Tag – genießt ihn in vollen Zügen!

REALISTISCHE ZEITEN

Achtet darauf, dass Euer Zeitplan realistisch ist. Oft werden Zeiten unterschätzt und hinterher gerät man in Hektik. Das sorgt für unnötigen Stress, weshalb es umso wichtiger ist, realistisch zu planen. Ein paar Anhaltspunkte:

• Hochsteckfrisur und Make-Up dauern je nach Aufwand 1-2 Stunden
• Das Ankleiden der Braut kann je nach Kleid auch mal 30 Minuten dauern, das Ankleiden vom Bräutigam dauert meist keine 5 Minuten
• Kirchliche Trauungen dauern 45-60 Minuten
• Standesamtliche Trauungen dauern 20-30 Minuten
• Die Gratulation dauert bei einer Gesellschaft von +/- 80 Gästen selten weniger als 30 Minuten

Euren Zeitplan könnt Ihr auch an Eure Dienstleister verteilen und Euch ein Feedback einholen, ob von irgendeiner Seite aus Bedenken besteht.

TRAUTERMINE

Zwei Trautermine (standesamtlich & kirchlich) an einem Tag sind sowohl für Euch als auch für Eure Gäste anstrengend und langatmig. Wenn Ihr das vermeiden könnt, tut es. Idealer Weise findet Eure Trauung mittags statt und nicht morgens. Wenn Eure Gäste eine weitere Anreise haben und bereits früh morgens aufstehen müssen, weil um 9 Uhr Trauung ist, leidet unter Umständen die Party am Abend, da sich Müdigkeit breit macht.

ANSPRACHEN, REDEN & BEITRÄGE

Nach dem Einzug in den Festsaal und vor dem Essen ist es generell eine schöne Geste, wenn Ihr eine kurze Ansprache an Eure Gäste haltet und Euch für das Kommen bedankt. Ihr könnt auch kurz die einzelnen Tische vorstellen und den anderen Gästen verraten, wer wo sitzt. So können sich fremde Gäste später leichter in’s Gespräch kommen. Anschließend könnt Ihr zum Buffet gehen und es eröffnen oder Ihr bittet die Küche, den ersten Gang im Anschluss an Eure Ansprache zu servieren. Bittet Eure Eltern und/oder Trauzeugen, sich bei den Reden kurz zu fassen und keine Vorträge zu halten. Reden, die länger als 5 Minuten dauern, sind für die übrigen Gäste eher anstrengend und meistens gibt es mehrere Reden: Eine Ansprache vom Vater der Braut, eine Ansprache vom Vater des Bräutigams, eine Ansprache der Trauzeugen und oftmals auch eine Ansprache vom Bräutigam an seine Braut. Wenn Ihr Euch Reden wünscht, scheut Euch nicht davor, darum zu bitten! Die Ehre, Brautpaar-Eltern und/oder Trauzeugen zu sein, haben viele zum ersten Mal und auch sie brauchen etwas Inspiration und Unterstützung. Lehnt Beiträge ab, die länger als zehn bis maximal fünfzehn Minuten dauern. Die Unterbrechung ist zu lange und Euren Gästen wird langweilig.

GETTING READY

Bei den Vorbereitungen am Morgen gibt es immer schöne Momente einzufangen, da Anspannung und Vorfeude eine ganz besondere Atmosphäre erzeugen. Diese ist besonders schön, wenn Ihr sie mit der besten Freundin / dem besten Freund, den Brautjungfern oder den Freunden vom Junggesellenabschied teilt. Einfach mit den Menschen, die Euch besonders nahe stehen. Hört dabei aber unbedingt in Euch hinein. Wenn Euch Trubel bei den Vorbereitungen zu viel ist und Ihr Euch lieber ganz in Ruhe fertig machen möchtet, ist das auch in Ordnung! Einige Paare gönnen sich für die Vorbereitungen Zimmer im Hotel oder haben ohnehin Hotelzimmer gebucht, da dort ohnehin Gäste übernachten. Das hat den Vorteil, dass Euer Hochzeitsfotograf vom Zimmer der Braut auch mal in’s Zimmer wechseln kann, wo sich der Bräutigam fertig macht. Wählt nach Möglichkeit einen großen, lichtdurchfluteten Raum aus – denn natürliches Licht ist für Fotos besonders schön – es ist auch das beste Licht für das Brautstyling. Bedenkt auch: Ein unaufgeräumtes Zimmer ist auch auf den Fotos ein unaufgeräumtes Zimmer!

FOTOS WÄHREND DER TREUZEREMONIE

Erkundigt Euch zeitnah, ob während der Treuzeremonie fotografiert werden darf. Bei standesamtlichen sowie freien Trauungen ist das Fotografieren in der Regel uneingeschränkt möglich. In einigen Kirchen darf jedoch nur ohne Blitzlicht, nur während dem Ein- und Auszug sowie beim Ringtausch oder auch mal überhaupt nicht fotografiert werden. Ein guter Hochzeitsfotograf kann auch in dunklen Kirchen und Kapellen ohne Blitzlicht wunderschöne, stimmungsvolle Aufnahmen machen und ein professioneller Hochzeitsfotograf besitzt auch das nötige Feingespür, die Treuzeremonie nicht zu stören. Er flitzt nicht durch die Gegend und arbeitet dezent und unaufdringlich und stellt sich vor der Trauung der Pfarrerin oder dem Pfarrer vor um offene Fragen zu klären. Bittet unbedingt Eure Gäste darum, während der Trauung nicht zu fotografieren. Es sieht schrecklich blöd aus, wenn Eure Gäste während der Zeremonie die Smartphones vor der Nase haben. Das sieht man auf den Bildern und sie können selbst diese emotionalen Minuten nicht richtig genießen. Auch wenn Eure Gäste während dem Ringwechsel für Fotos aufspringen, machen sie dadurch nur das Bild kaputt. Ein Hinweis im Kirchenheft oder ein kurzer Hinweis durch den Pfarrer zu Beginn der Trauung ist hilfreich.

Noch ein paar Tipps für die Zeremonie selbst:

• Wenn die Braut fünf Minuten später erscheint, erhöht das die Spannung. Auf den meisten Hochzeiten kommen vereinzelt Gäste  etwas zu spät und es ist besser, wenn die Braut als Letzte die Kirche betritt (bitte vorher nicht mit dem Pfarrer absprechen ;-))
• Wenn das Hochzeitsauto verdunkelte Scheiben hat, bitte vor Ankunft die Fenster öffnen, sonst gibt es keine Bilder der Braut im Auto
• Dreht Euch beim Ringtausch mit etwas Abstand zueinander. So sehen Eure Gäste nicht nur Eure Rücken
• Möglichst vorher abklären, dass Pfarrerin oder Pfarrer vorne im Altarraum wartet. Sonst seid ihr beim Einzug verdeckt
• Wenn der Pfarrer unbedingt voraus gehen muss, lasst mindestens 2 Meter Abstand zum Pfarrer, dann seid Ihr auf dem Fotos beim Einzug nicht völlig verdeckt
• Bestenfalls bekommt Ihr in der Kirche einen Termin, wo nach oder vor Eurer Trauung keine andere Hochzeit stattfindet,
sonst treffen mehrere Hochzeitsgesellschaften aufeinander und das kann man auch auf den Fotos nicht ausblenden
• Bittet Eure Trauzeugen darum, dass sie Eure Gäste zeitnah in die Kirche bitten und sie dazu anzuhalten, sich in den vorderen Bereich zu setzen.
Die Gäste haben die Angewohnheit sich eher nach hinten zu setzen, so dass die vorderen Reihen auf den Bildern oft leer aussehen
• Für den Auszug gilt Gleiches wie für den Einzug: Geht der Pfarrer voraus, lasst möglichst viel Abstand
• Kinderwägen gehören nicht in den Mittelgang

DER KUSS WÄHREND DER TRAUUNG

Ich erlebe es immer wieder, dass Brautpaare – insbesondere während der kirchlichen Trauung – darauf warten, dass der Pfarrer den berühmten Satz spricht: “Sie dürfen die Braut nun küssen”. Dieser oder ein ähnlicher Satz bleibt jedoch fast immer unausgesprochen! Sofern Ihr Euch den Kuss während der Zeremonie und auch ein Foto davon wünscht, ist der richtige Zeitpunkt dafür nach dem Ringwechsel ideal. Da heisst es: Einfach küssen, auch ohne Aufforderung! Sofern Ihr Eure Pfarrerin oder Euren Pfarrer nicht explizit darum bittet, Euch zum Küssen aufzufordern, wird ein Hinweis erfahrungsgemäß ausbleiben.

SMARTPHONES

Macht Euren Gästen klar, dass ein offizieller Fotograf Euren großen Tag für immer festhält und Ihr Euren Gästen diese Bilder nicht vorenthalten werdet. Eure Gäste sind selbstverständlich eingeladen, den Tag über Fotos zu machen, so lange sie dem professionellen Hochzeitsfotografen für die Fotos den Vortritt lassen. In der heutigen Zeit neigt man dazu, jeden Moment mit dem Handy festzuhalten und erlebt die Momente dabei selbst nur halbherzig, indem man ihn nur über das Display auf dem Smartphone sieht. Das soll zumindest an Eurer Hochzeit nicht so sein und Ihr bezahlt viel Geld für diese Erinnerungen. Es sieht einfach nicht schön aus, wenn Eure Gäste während der Trauung, der Reden, dem Eröffnungstanz und anderen Highlights die Handys vor der Nase haben. Unterstützt Euren Fotografen ein wenig, indem Ihr dieses Thema im Vorfeld ansprecht.

TIPPS FÜR DIE FEIER

Das Wichtigste für Euch ist, dass Euch die Location gefällt, in der Eure Hochzeitsfeier stattfinden soll, dass sie zum Stil Eurer Hochzeit passt und Ihr darin eine festliche Stimmung schaffen könnt. Dafür sollte der Raum zur Anzahl Eurer Gäste passen. Er sollte nicht zu groß sein, dass man sich als Gast verloren fühlt und die Bilder leer wirken, er sollte aber auch nicht zu klein sein, damit man sich frei durch den Raum bewegen kann. Eine Stadthalle, die 1000 Personen fasst, mit einer Gesellschaft von 70 Gäste zu belegen ist beispielsweise ungünstig. Ebenso wie ein Raum, in dem man die Tische gerade so unter bekommt, sich die Servicekräfte zu den Tischen durchkämpfen müssen und sich die Tanzfläche auf 3 Quadratmeter beläuft. Beachtet beim Raum für Eure Feier auch unschöne Ecken und deckt diese ggf. mit Tüchern oder Blumenschmuck ab. Auf den Bildern fallen solche Dinge immer noch mehr auf. In manchen Locations ist es auch üblich, dass Getränkeflaschen zur Selbstbedienung auf die Tische gestellt werden. Die bunten Etiketten passen dann aber oftmals so ganz und gar nicht zur liebevoll gestalteten Tischdeko und lasse die Tische leider schnell unordentlich erscheinen. Von indirektem Licht kann man kaum genug bekommen. Kerzen in Gläsern, Lichterketten, die düstere Holzbalken aufhellen oder von der Decke hängen zaubern eine romantische Stimmung und sind preiswert zu haben. Insbesondere in sehr dunklen, rustikalen Räumen ist jede zusätzliche Lichtquelle kein Licht zu viel! Schaut Euch dabei auch die Ecken in den Räumen an. Sehr helle Deckenstrahler und alles, was für ein ungemütliches Licht sorgt, sollte hingegen aus bleiben.

TIPPS FÜR DIE GRUPPENFOTOS

Macht Euch im Vorfeld Gedanken über Gäste- und Gruppenfotos und plant diese entsprechend ein. In der Regel wünschen sich Brautpaare ein Bild der gesamten Gesellschaft sowie Bilder mit der engen Familie und den Trauzeugen. Auch nett sind Fotos mit den Brautjungfern oder Freundinnen der Braut und den Freunden vom Bräutigam. Bittet Eure Trauzeugen, den Fotografen beim Zusammentrommeln der Gäste zu unterstützen, damit alles etwas schneller geht. Je nach Größe der Gesellschaft kann es auch mal 10 Minuten dauern, bis ein großes Gruppenbild steht, also plant entsprechend Zeit dafür ein, wenn Ihr Euch diese Bilder wünscht. Beachtet dabei bitte, dass Gruppenfotos von den Gästen oftmals als nervig angesehen werden und entscheidet selbst ggf. je nach Anzahl Eurer Gäste ob Ihr ihnen ein großes Gruppenbild zumuten möchtet.
Selbstverständlich wird Euer Fotograf während der Reportage nicht nur Euch, sondern auch die Gäste fotografieren, sodass in der Regel jeder Gast einmal schön abgelichtet ist. Habt ihr aber eine sehr große Gesellschaft, so kann er nicht garantieren, dass während der Reportage von jedem Eurer Gäste ein gelungenes Bild entsteht. Wenn Euch ein schönes Portrait von jedem sehr wichtig (z.B. für ein Gästebuch), gibt es mehrere Möglichkeiten, dies zu realisieren. Mache Hochzeitsfotografen bieten eine PhotoBooth an, wobei sich die Gäste in allen erdenklichen Konstellationen selbst fotografieren können. Eine weitere Möglichkeit ist es, Freunde damit zu beauftragen, von jedem Gast in einer schön dekorierten Ecke ein Portrait zu schießen. Wenn Ihr Euch eine Hochzeitsreportage wünscht, solltet Ihr Euren Hochzeitsfotografen jedoch nicht mit langen Listen zum Abhaken von Gästefotos beauftragen, denn dann leidet die Reportage darunter. 

TIPPS FÜR EURE HOCHZEITSPORTRAITS

Hochzeitsportraits entstehen immer in Zusammenarbeit mit Eurem Hochzeitsfotografen. Wichtig ist dabei, dass Ihr entspannt bleibt und Eurem Fotografen vertraut. Ein guter Hochzeitsfotograf nimmt Euch die Angst, vor der Kamera zu stehen und wird Euch die Nervosität nehmen. Außerdem wird er Euch anleiten und Euch in den Posen zurecht rücken. Falls Ihr die Möglichkeit habt, legt das Shooting nicht in die Mittagszeit, denn die hochstehende Sonne ist für Fotos nicht ideal. Außerdem kann es im Sommer bei Mittagssonne schnell unangenehm heiß werden. Eine nasse Stirn ist ebenso ungünstig für schöne Hochzeitsportraits. Generell ist das Licht am Abend am schönsten und am stimmungsvollsten. Die tierstehende Sonne schmeichelt außerdem der Haut. Die Sonne am Morgen bietet ebenfalls ein schönes Licht, jedoch keine warme Abendsonne. Sehr gerne splitte ich das Portraitshooting, denn ich bin kein Fan von einem ausgedehnten Shooting über mehr als eine Stunde. Vor der Kamera zu stehen ist anstrengend und wird oftmals unterschätzt. Ich mache lieber kleinere Portraitshootings bei verschiedenen Lichtsituationen als Euch eine Stunde am Stück herauszufordern. Es bietet sich an, ein erstes Portraitshooting im Anschluss an den “First Look” zu machen, wenn es für Euch eine Option ist, dass Ihr Euch vor der Trauung seht. Diesen intimen Moment zu zweit zu genießen ist sehr besonders und ich empfehle Euch, darüber nachzudenken. Außerdem sind vor der Trauung und den Gratulationen Haare und Make-Up noch frisch. Am Nachmittag oder am Abend kann man dann am Ort der Feierlocation nochmals einige Portraits bei Abendlicht machen. Dafür eignen sich ein paar Minuten während des Sektempfangs an der Location oder während Kaffee & Kuchen und später vielleicht nochmals für 10 Minuten zwischen den Gängen kurz vor Sonnenuntergang. In der Regel komme ich auch einfach auf meine Brautpaare zu und hole sie für ein paar Portraits ab, wenn es sich gerade anbietet und das Licht schön ist.